Arbeitsgruppe
Taktische Einsatzmedizin

Arbeitsgruppe „Taktische Einsatzmedizin“

In der Arbeitsgruppe Taktische Einsatzmedizin der Österreichischen Gesellschaft für Notfall- und Katastrophenmedizin bündeln Ärzt*innen, Polizist*innen der Sondereinheiten und Notfallsanitäter*innen zusammen mit weiteren Expert*innen ihre Kompetenzen, um medizinische Versorgungskonzepte für taktische Lagen in Österreich weiterzuentwickeln. Im Zentrum stehen modernste Strategien, interdisziplinäre Zusammenarbeit und innovative Ansätze, um im Einsatz wirkungsvoll, sicher und abgestimmt zu handeln.

Unsere Mission und Vision
Unsere Vision ist eine integrierte taktische Einsatzmedizin, in der polizeiliche Einsatzkräfte und Rettungswesen nahtlos zusammenarbeiten, um Menschenleben zu schützen – auch bei ungeplanten Gefährdungen  – und bestmögliche Versorgung zu gewährleisten. Wir streben danach, medizinische Expertise frühzeitig in Planung, Einsatz und Nachbereitung einzubinden.

Kernthemen und Inhalte
Notfallmedizinische Versorgungskonzepte bei taktischen Lagen
Wir erarbeiten Standards und Protokolle für die prähospitale Versorgung in Situationen mit erhöhtem Risiko – etwa bei Geiselnahmen, Amoklagen oder Terrorereignissen. Dabei berücksichtigen wir sowohl unmittelbare medizinische Erstversorgung („Forward Care“) als auch die sichere Integration des Zivilrettungsdienstes.

Zusammenarbeit mit polizeilichen Einsatzkräften
Eine enge Kooperation mit Polizei, Spezialeinheiten und Behörden ist zentral, z. B. durch gemeinsame Übungen, Sicherheitsprozesse und das gegenseitige Verständnis operativer Abläufe. Wir setzen uns dafür ein, dass die bereits gut etablierten „Medics“ der Polizei noch bessere Aus- und Weiterbildungen erhalten und die Zusammenarbeit mit dem zivilen Rettungsdienst, bestenfalls mit qualifiziertem ärztlichen Bindeglied, effizienter wird.

Einführung eines Taktischen Einsatzmediziner (TEM)
Ein Schwerpunkt ist die Entwicklung und Implementierung des Konzepts eines Taktischen Einsatzmediziner für taktische Einsätze in Österreich. Diese:r Arzt/Ärztin soll als medizinische Erstkontaktstelle bei taktischen Lagen fungieren – sowohl für die Polizei als auch für den zivilen Rettungsdienst – und in die Einsätze mit eingebunden sein, insbesondere bei größeren oder komplexen Lagen. Durch „cross-trainings“ mit den polizeilichen Einsatzeinheiten soll das gegenseitige Verständnis der Abläufe gestärkt und perfektioniert werden, sodass professionelle medizinische Versorgung und fast jeder Situation ermöglicht werden kann und der zivile Rettungsdienst einen zentralen Ansprechparten bei entsprechenden Lagen hat.

Medical Planning
Planung ist alles: Wir arbeiten daran, Medical Planning als festen Bestandteil bei geplanten aber auch ungeplanten Einsätzen zu etablieren – etwa durch Risiko-Analyse, Evaluierung möglicher Verletzungsmuster, Planung der möglichen Szenarien und Einbindung der zivilen Rettungseinheiten.

Training & interdisziplinäre Übungen
Regelmäßige, einheitliche und wiederkehrende Trainings mit Beteiligten aus Polizei und Rettungsdienst sind für uns essenziell. Nur durch gemeinsame Übungen entsteht das nötige Vertrauen, Verständnis der Rolle der anderen und die Fähigkeit, in komplexen Szenarien schnell und richtig zu handeln.

Unsere Arbeitsweise

  • Wir sind innovativ: Wir beobachten und bewerten aktuelle Gefährdungen und Bedrohungslagen, adaptieren bewährte internationale Standards und nehmen neue Entwicklungen wie Tactical Emergency Medicine, TECC oder Forward Medical Care in den Blick.
  • Wir sind interdisziplinär: Ärzt*innen, Notfallsanitäter*innen, Polizei und Einsatzkräfte arbeiten gemeinsam in Gremien und Projekten.
  • Wir sind praxisorientiert & umsetzungsbezogen: Unsere Konzepte sollen in der Realität funktionieren – wir legen Wert auf Umsetzbarkeit und Integration in bestehende Strukturen.

Warum ist das wichtig?

In taktischen Einsätzen – wie bei Amoktaten, Terror oder großen Gefährdungslagen – zählen Minuten. Jeder Verzögerungsfaktor kann über Leben oder Tod entscheiden. Ein verbindliches Konzept, speziell geschulte Einsatzärzt*innen, strukturierte Planung und effiziente Ressourcenallokation können:

  • die Überlebenschancen von Betroffenen wesentlich erhöhen,
  • die Sicherheit der Einsatzkräfte verbessern,
  • die Lücke zwischen Einsatzbeginn und weiterer Hilfe schließen,
  • und das Risiko medizinischer Komplikationen oder zu spät gesetzter Interventionen  reduzieren.

 

Alle Mitglieder der ÖNK sind herzlich eingeladen, sich bei Interesse an der Mitarbeit der Arbeitsgruppe unter folgendem Kontakt (Leiter der Arbeitsgruppe) zu melden:
Adrian_Bolnberger

OA Dr. Daniel Grassmann

Oberarzt Berufsrettung Wien

E-Mail: daniel.grassmann@oenk.org
Telefon: +43 676 8118 70210

Präsident Dr. Mario Krammel in Einsatzuniform in schwarz-weiß

Priv. Doz. Dr. Thomas Hamp

Oberarzt Berufsrettung Wien

Martin Schlagenhaufen

Fachbereichsleiter Sanitätswesen BMI-BPD

Erwin Grubhofer

Fachbereichsleiter Sanitätswesen EKO Cobra

Mike

Medic EKO Cobra

 

Thomas Abel

Medic EKO Cobra

 

Michael

Landespolizeidirektion Wien, Abteilung Sondereinheiten – WEGA

 

Michael Pauppill

Hauptlehrunteroffizier Truppensanitäts- und Militärmedizin